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Poljak Wlassowetz: MIROVIA
Roman, Reihe 1 8, Deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur
Buch von Poljak Wlassowetz
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
'Schmecken Sie das Eisen auf Ihrer Zunge?', fragte Piccard und versicherte sich des Aromas an seinem Gaumen. Kein Blut schien in seinem Mund zu fließen und der Ursprung des Metallenen blieb ihm unerklärlich. Sich leicht nach vorne beugend roch er an der Eisenkugel, um den wahrnehmbaren Geschmack mit dem Geruch des Bathyskaphgehirns vergleichen zu können. Ohne Zweifel, rohes Eisen.'Fühlen Sie sich unwohl, Jacques?', erkundigte sich Walsh fast fürsorglich und wunderte sich über sein Mitgefühl. Sein Gesicht unablässig in den schwarzen Kosmos gerichtet hielt Piccard Ausschau nach dem Meeresgrund, als ob er dem Echolot zuvorkommen könnte. Das kühl lächelnde Gesicht von Walsh blieb ihm im Suchrausch verborgen. Froh keinen Meeresboden zu vernehmen, drängte es Piccard, immer tiefer und tiefer zu fallen. Ihm war, als gingen seine Synapsen und Rezeptoren einem Eigenleben nach, als versuchten sie ihn verführend zu [...] schattige Gestalt schien am Bullauge vorüber zu huschen und ihm zum Nachfolgen zu locken. Piccards Herzschlag sprang vom Schreck aufgescheucht umher. Zur Beruhigung strich er mit beiden Handflächen über sein eisiges Gesicht und erst durch das Besinnen auf seine eigene Gegenwärtigkeit wurde er seiner Gedanken vorübergehend wieder Herr.'Glauben Sie, das Meer kennt unsere Angst?', fragte er, sich selbst versichernd, dass nur die rohe Kälte ihm Sorgen bereiten würde und er wohlauf war.'Wovon sprechen Sie, Jacques? Ich kann Ihnen nicht folgen', antwortete Walsh in seiner nüchternen Gelassenheit, dankbar für die in ihm zirkulierenden, wärmenden Überreste des Whiskys.'Verstehen Sie denn nicht, Don, dass das Meer uns ergründet? Es sucht nach unserer Schwäche, als wollte es verhindern, dass wir ihm sein Geheimnis entreißen. Was glaubt es denn, was uns zum Erschaudern führen könnte? Etwa die dunkle Ewigkeit? Oder die salzige Last, der wir uns unterwerfen müssen und die uns mühelos in die eigene Entfremdung treibt? Hinein in seine Gurgel, die sich so unersättlich nach uns verzehrt! Ich sage Ihnen, Walsh, der Wohlstandsmensch leidet an drei wesentlichen Ängsten: Er fürchtet sich vor dem Alleinsein, dem Versagen und dem Tod. Wir dagegen, Sie und ich, sind befreit von diesen zerstörenden Wehklagen. Die See täuscht sich. Wir leiden nicht an derlei Albernheiten und schrecken auch nicht schüchtern vor dem Gedanken zurück, dass unsere Vollendung womöglich am Grund auf uns lauern könnte.'Walsh konnte dem wirrer werdenden Gerede Piccards nicht mehr folgen. Was wollte er überhaupt von ihm? Wollte er ihn etwa dazu herausfordern die Geduld zu verlieren, um so die Operation Nekton voreilig zu beenden und die Mission scheitern zu lassen? Lange hatte Walsh in den letzten Monaten darüber nachgesonnen, ob es wirklich von Nöten war, Piccard auf die ihm nun bevorstehende Weise in der Liebe zu belehren. Selbst auf der in den Wogen stampfenden Wandank war er sich noch unsicher gewesen und hatte unmittelbar vor dem Übersetzen auf die Trieste daran gedacht, den Revolver einfach in seiner Kabine ruhen zu lassen. Sollte er wirklich das eigene Leben für das eines Betrügers und seiner Gefährtin dahingeben? Erst die gefühlsrohe Offenbarung der Frau, die er zu lieben glaubte, hatte für die endgültige Versiegelung seines Vorhabens gesorgt. Sechs Kugeln sollten der bereinigenden Vergeltung Diener sein und die Trieste allein an die Oberfläche zurückbefördern.
'Schmecken Sie das Eisen auf Ihrer Zunge?', fragte Piccard und versicherte sich des Aromas an seinem Gaumen. Kein Blut schien in seinem Mund zu fließen und der Ursprung des Metallenen blieb ihm unerklärlich. Sich leicht nach vorne beugend roch er an der Eisenkugel, um den wahrnehmbaren Geschmack mit dem Geruch des Bathyskaphgehirns vergleichen zu können. Ohne Zweifel, rohes Eisen.'Fühlen Sie sich unwohl, Jacques?', erkundigte sich Walsh fast fürsorglich und wunderte sich über sein Mitgefühl. Sein Gesicht unablässig in den schwarzen Kosmos gerichtet hielt Piccard Ausschau nach dem Meeresgrund, als ob er dem Echolot zuvorkommen könnte. Das kühl lächelnde Gesicht von Walsh blieb ihm im Suchrausch verborgen. Froh keinen Meeresboden zu vernehmen, drängte es Piccard, immer tiefer und tiefer zu fallen. Ihm war, als gingen seine Synapsen und Rezeptoren einem Eigenleben nach, als versuchten sie ihn verführend zu [...] schattige Gestalt schien am Bullauge vorüber zu huschen und ihm zum Nachfolgen zu locken. Piccards Herzschlag sprang vom Schreck aufgescheucht umher. Zur Beruhigung strich er mit beiden Handflächen über sein eisiges Gesicht und erst durch das Besinnen auf seine eigene Gegenwärtigkeit wurde er seiner Gedanken vorübergehend wieder Herr.'Glauben Sie, das Meer kennt unsere Angst?', fragte er, sich selbst versichernd, dass nur die rohe Kälte ihm Sorgen bereiten würde und er wohlauf war.'Wovon sprechen Sie, Jacques? Ich kann Ihnen nicht folgen', antwortete Walsh in seiner nüchternen Gelassenheit, dankbar für die in ihm zirkulierenden, wärmenden Überreste des Whiskys.'Verstehen Sie denn nicht, Don, dass das Meer uns ergründet? Es sucht nach unserer Schwäche, als wollte es verhindern, dass wir ihm sein Geheimnis entreißen. Was glaubt es denn, was uns zum Erschaudern führen könnte? Etwa die dunkle Ewigkeit? Oder die salzige Last, der wir uns unterwerfen müssen und die uns mühelos in die eigene Entfremdung treibt? Hinein in seine Gurgel, die sich so unersättlich nach uns verzehrt! Ich sage Ihnen, Walsh, der Wohlstandsmensch leidet an drei wesentlichen Ängsten: Er fürchtet sich vor dem Alleinsein, dem Versagen und dem Tod. Wir dagegen, Sie und ich, sind befreit von diesen zerstörenden Wehklagen. Die See täuscht sich. Wir leiden nicht an derlei Albernheiten und schrecken auch nicht schüchtern vor dem Gedanken zurück, dass unsere Vollendung womöglich am Grund auf uns lauern könnte.'Walsh konnte dem wirrer werdenden Gerede Piccards nicht mehr folgen. Was wollte er überhaupt von ihm? Wollte er ihn etwa dazu herausfordern die Geduld zu verlieren, um so die Operation Nekton voreilig zu beenden und die Mission scheitern zu lassen? Lange hatte Walsh in den letzten Monaten darüber nachgesonnen, ob es wirklich von Nöten war, Piccard auf die ihm nun bevorstehende Weise in der Liebe zu belehren. Selbst auf der in den Wogen stampfenden Wandank war er sich noch unsicher gewesen und hatte unmittelbar vor dem Übersetzen auf die Trieste daran gedacht, den Revolver einfach in seiner Kabine ruhen zu lassen. Sollte er wirklich das eigene Leben für das eines Betrügers und seiner Gefährtin dahingeben? Erst die gefühlsrohe Offenbarung der Frau, die er zu lieben glaubte, hatte für die endgültige Versiegelung seines Vorhabens gesorgt. Sechs Kugeln sollten der bereinigenden Vergeltung Diener sein und die Trieste allein an die Oberfläche zurückbefördern.
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Belletristik
Medium: Buch
Inhalt: 224 S.
ISBN-13: 9783944122106
ISBN-10: 3944122100
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Wlassowetz, Poljak
Hersteller: Open House Verlag
Inh. Dr. Rainer Höltschl
Verantwortliche Person für die EU: Open House Verlag Inh. Dr. Rainer Höltschl, Beethovenstr. 31, D-04107 Leipzig, r.hoeltschl@openhouse-verlag.de
Maße: 205 x 123 x 25 mm
Von/Mit: Poljak Wlassowetz
Erscheinungsdatum: 03.03.2014
Gewicht: 0,348 kg
Artikel-ID: 105504950
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Belletristik
Medium: Buch
Inhalt: 224 S.
ISBN-13: 9783944122106
ISBN-10: 3944122100
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Wlassowetz, Poljak
Hersteller: Open House Verlag
Inh. Dr. Rainer Höltschl
Verantwortliche Person für die EU: Open House Verlag Inh. Dr. Rainer Höltschl, Beethovenstr. 31, D-04107 Leipzig, r.hoeltschl@openhouse-verlag.de
Maße: 205 x 123 x 25 mm
Von/Mit: Poljak Wlassowetz
Erscheinungsdatum: 03.03.2014
Gewicht: 0,348 kg
Artikel-ID: 105504950
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