Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Sprache:
Deutsch
24,90 €*
Versandkostenfrei per Post / DHL
Lieferzeit 2-3 Wochen
Kategorien:
Beschreibung
Zirkus Barlay, Busch und Aeros, Probst, Frankello oder Hein - für viele Bürger der ehemaligen DDR haben diese Namen noch heute fast magischen Klang. In der linientreuen Kulturlandschaft des Arbeiter- und Bauernstaates bot die Illusionswelt im Manegenrund zweckfreie Ablenkung vom staatlich regulierten [...] Wunder, daß SED und Staat bald ihre Fühler hinter die bunten Planen ausstreckten: Bei grundsätzlicher Anerkennung der Artistik versuchten sie schnell, die Privatbetriebe ihren planwirtschaftlichen und kulturpolitischen Dogmen zu unterwerfen, den Umbau von Staat und Gesellschaft bis unters letzte Chapiteau zu vollziehen. Gerade die Fahrenden mit ihrem oft schillernden Lebenswandel waren den Funktionären als öffentliche Beispiele einer unangepaßten Gegenkultur ein Dorn im Auge, aber gerade sie widersetzten sich beharrlich dem Drängen nach [...] waren die Eingriffe subtiler als bei anderen Privatbetrieben, wenngleich nicht weniger zielstrebig. Die großen Unternehmen wurden verstaatlicht, die kleinen und mittleren Zirkusse weitgehend zu Weisungsempfängern degradiert und mit scheinlegalen Winkelzügen verdrängt. Trotzdem gehörten private Zirkusse bis zur Wende zu den bürgerlichen Anachronismen im real existierenden [...] die enge Verflechtung wirtschaftlicher und kultureller Aspekte erscheinen die Zirkusse der DDR als ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, zeigen Methoden, Mechanismen und Grenzen realsozialistischer Umgestaltung. Auch wenn die Zirkushistorie in mancher Hinsicht eigene Wege ging, besitzt diese Spezialgeschichte einen hohen Verweischarakter für das Verständnis der DDR insgesamt, der hier erstmals thematisiert wird. Dargestellt wird vorwiegend aus der Opferperspektive und gleichberechtigt anhand von Archivstudien wie Zeitzeugeninterviews zunächst die allgemeine strukturelle Entwicklung im Zirkuswesen von 1945 bis 1989. Ausgewählte Fallbeispiele lassen sodann das Schicksal privat reisender Zirkusfamilien lebendig werden als ständigen Drahtseilakt zwischen Triumph und Niederlage.
Zirkus Barlay, Busch und Aeros, Probst, Frankello oder Hein - für viele Bürger der ehemaligen DDR haben diese Namen noch heute fast magischen Klang. In der linientreuen Kulturlandschaft des Arbeiter- und Bauernstaates bot die Illusionswelt im Manegenrund zweckfreie Ablenkung vom staatlich regulierten [...] Wunder, daß SED und Staat bald ihre Fühler hinter die bunten Planen ausstreckten: Bei grundsätzlicher Anerkennung der Artistik versuchten sie schnell, die Privatbetriebe ihren planwirtschaftlichen und kulturpolitischen Dogmen zu unterwerfen, den Umbau von Staat und Gesellschaft bis unters letzte Chapiteau zu vollziehen. Gerade die Fahrenden mit ihrem oft schillernden Lebenswandel waren den Funktionären als öffentliche Beispiele einer unangepaßten Gegenkultur ein Dorn im Auge, aber gerade sie widersetzten sich beharrlich dem Drängen nach [...] waren die Eingriffe subtiler als bei anderen Privatbetrieben, wenngleich nicht weniger zielstrebig. Die großen Unternehmen wurden verstaatlicht, die kleinen und mittleren Zirkusse weitgehend zu Weisungsempfängern degradiert und mit scheinlegalen Winkelzügen verdrängt. Trotzdem gehörten private Zirkusse bis zur Wende zu den bürgerlichen Anachronismen im real existierenden [...] die enge Verflechtung wirtschaftlicher und kultureller Aspekte erscheinen die Zirkusse der DDR als ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, zeigen Methoden, Mechanismen und Grenzen realsozialistischer Umgestaltung. Auch wenn die Zirkushistorie in mancher Hinsicht eigene Wege ging, besitzt diese Spezialgeschichte einen hohen Verweischarakter für das Verständnis der DDR insgesamt, der hier erstmals thematisiert wird. Dargestellt wird vorwiegend aus der Opferperspektive und gleichberechtigt anhand von Archivstudien wie Zeitzeugeninterviews zunächst die allgemeine strukturelle Entwicklung im Zirkuswesen von 1945 bis 1989. Ausgewählte Fallbeispiele lassen sodann das Schicksal privat reisender Zirkusfamilien lebendig werden als ständigen Drahtseilakt zwischen Triumph und Niederlage.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: I. Einleitung: Zirkushistorie - Spezialgeschichte mit Verweischarakter - II. Alles nach Plan - Der Staatssozialismus greift nach Wirtschaft und Kultur - III. Manegenzauber unter Hammer und Sichel - Die sozialistische Durchdringung der Zirkuskunst: Die wilden Jahre: Trümmer-Zirkus, so gut es geht - Der Staat übernimmt das Kommando: Verrechtlichte Lenkung des Spielbetriebs - Zirkusvergnügen von Staats wegen: Zentralisierung nach Sowjetart - IV. Zirkus zwischen Kunst und Kader - Fallbeispiele wesentlicher Lizenz-Unternehmen: Die Begehrten weckten Begehrlichkeiten: Circusse Barlay, Busch und Aeros - Wegen Erfolg geschlossen: Circusse Schickler, Baruk und Frankello - Ein Probst im Sozialismus: Zirkus Probst - Klein, aber nicht klein zu kriegen: Circusse Milano und Hein - V. Der Staat endete nicht am Chapiteau - Zusammenfassung und Fazit - VI. Anhang: Quellenverzeichnis - Literaturverzeichnis - Bildnachweis - VII. Namensverzeichnis
Details
Erscheinungsjahr: | 2001 |
---|---|
Fachbereich: | Zeitgeschichte & Politik |
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | ab 1949 |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: |
138 S.
Abb. |
ISBN-13: | 9783428104871 |
ISBN-10: | 3428104870 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 10487 |
Autor: | Wein, Martin |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Verantwortliche Person für die EU: | Duncker & Humblot GmbH, Anne Fiedler, Carl-Heinrich-Becker-Weg 9, D-12165 Berlin, info@duncker-humblot.de |
Abbildungen: | Abb.; 138 S. |
Maße: | 235 x 159 x 7 mm |
Von/Mit: | Martin Wein |
Erscheinungsdatum: | 19.07.2001 |
Gewicht: | 0,206 kg |
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: I. Einleitung: Zirkushistorie - Spezialgeschichte mit Verweischarakter - II. Alles nach Plan - Der Staatssozialismus greift nach Wirtschaft und Kultur - III. Manegenzauber unter Hammer und Sichel - Die sozialistische Durchdringung der Zirkuskunst: Die wilden Jahre: Trümmer-Zirkus, so gut es geht - Der Staat übernimmt das Kommando: Verrechtlichte Lenkung des Spielbetriebs - Zirkusvergnügen von Staats wegen: Zentralisierung nach Sowjetart - IV. Zirkus zwischen Kunst und Kader - Fallbeispiele wesentlicher Lizenz-Unternehmen: Die Begehrten weckten Begehrlichkeiten: Circusse Barlay, Busch und Aeros - Wegen Erfolg geschlossen: Circusse Schickler, Baruk und Frankello - Ein Probst im Sozialismus: Zirkus Probst - Klein, aber nicht klein zu kriegen: Circusse Milano und Hein - V. Der Staat endete nicht am Chapiteau - Zusammenfassung und Fazit - VI. Anhang: Quellenverzeichnis - Literaturverzeichnis - Bildnachweis - VII. Namensverzeichnis
Details
Erscheinungsjahr: | 2001 |
---|---|
Fachbereich: | Zeitgeschichte & Politik |
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | ab 1949 |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: |
138 S.
Abb. |
ISBN-13: | 9783428104871 |
ISBN-10: | 3428104870 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 10487 |
Autor: | Wein, Martin |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Verantwortliche Person für die EU: | Duncker & Humblot GmbH, Anne Fiedler, Carl-Heinrich-Becker-Weg 9, D-12165 Berlin, info@duncker-humblot.de |
Abbildungen: | Abb.; 138 S. |
Maße: | 235 x 159 x 7 mm |
Von/Mit: | Martin Wein |
Erscheinungsdatum: | 19.07.2001 |
Gewicht: | 0,206 kg |
Sicherheitshinweis